Page 24 - Taxikurier Juli 2022
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WAS MACHT EIGENTLICH?

             ➔ SONJA WEIGL










            Unter dieser Rubrik stellen wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Mitarbeiter der Taxi-München eG
            und deren Aufgaben und Zuständigkeiten vor. In dieser Ausgabe:



            SONJA WEIGL (Dispo Schülerfahrten)                 TAXIKURIER: Was empfindest Du als besonders positiv und auch
                                                               negativ bei Deiner Arbeit?
            Sonja Weigl arbeitet schon seit 1998 im Team der Taxi- München eG.
            Die gebürtige Österreicherin ist längst in München heimisch gewor-  SONJA WEIGL: Ich mag viele der Fahrer und Unternehmer sehr
            den und sorgt dafür, dass unsere Kollegen auf der Straße  besonders   gerne, mit denen ich hier zusammenarbeite. Es macht Spaß zu se-
            am Morgen nicht über mangelnde Aufträge klagen  können.  hen, wenn etwas funktioniert. Auch der Kontakt zum Schulreferat
                                                               und den Schulen ist mit den Jahren sehr gut geworden.
            TAXIKURIER: Wie bist Du zur TMEG gekommen?
                                                               Leider gibt es auch die Kehrseite der Medaille. Immer wieder
            SONJA WEIGL: 1998 war ich auf der Suche nach einer neuen An-    werden von Fahrern die Fahrten nicht korrekt ausgeführt. Viele
            stellung. Michael Schrottenloher war mit meinem verstorbenen     Beschwerden wären vermeidbar, wenn die Kollegen am Steuer
            Mann bekannt und hat mir damals empfohlen, mich für die Tele-    etwas nachdenken und Ihre Aufträge richtig lesen würden. Es ist
            fonzentrale zu bewerben. Alfred Huber, der damalige Zentraleleiter,   auch nicht einfach, mit den überzogenen Anspruchshaltungen
            stellte mich als Telefonist ein. Der Weg zum Funksprecher bzw.   und Wünschen der Eltern konfrontiert zu werden.
              Disponenten war dann nicht mehr weit. 2011 wechselte ich dann
            ins Kundenservicebüro und zu den Schülerfahrten.   Besonders ärgerlich ist, dass viele Fahrer diese Fahrten nicht mehr
                                                               übernehmen wollen. Diese Fahrer lassen die Kinder, die Telefo-
            TAXIKURIER: Was hat Dich nach München verschlagen und    nisten und auch mich und meine Kollegen im Regen stehen. Sie
            wie ist Dein beruflicher Werdegang verlaufen?        melden sich vom Funk ab, weil die ungeliebten Schüleraufträge
                                                               „stören“. Für mich lässt sich das nicht mit der Beförderungspflicht
            SONJA WEIGL: Ich habe in meiner Heimatstadt Linz ⁄ Donau eine   vereinbaren. Es sind übrigens die gleichen Fahrer, die während der
            Ausbildung zur Steuerfachangestellten gemacht. Nach dem Ende   Pandemie sehr froh um diese Aufträge waren…
            der Ausbildung konnte ich dort nicht weiterarbeiten. Nach vielen
            fruchtlosen Bewerbungsgesprächen, bei denen ich als zu jung,    TAXIKURIER: Du bist Österreicherin. Welche Unterschiede empfin-
            zu unerfahren und mit gerade 19 Jahren natürlich keine 20 Jahre   dest Du zwischen Österreichern und Deutschen und wie gehst Du
              Berufserfahrung, eingestuft wurde, habe ich viele befristete   damit um?
              Tätig keiten ausgeführt. Da ich mit dieser Situation nicht zufrieden
            war, habe ich meinen Suchradius erweitert und kam im Dezember   SONJA WEIGL: Österreich ist und bleibt meine Heimat, auch wenn
            1997 nach München.                                 ich mich hier recht wohl fühle. Der Humor ist ein anderer, die
                                                               Sprache ist viel bildhafter. Aus meiner Sicht fehlt den meisten
            TAXIKURIER: Was gehört alles zu Deinem Aufgabenbereich?  Deutschen das Ironie-Gen vollkommen. Ich hasse es, Witze
                                                                 erklären zu müssen.
            SONJA WEIGL: Mein Aufgabengebiet ist umfangreich. Schwerpunkt
            meiner Arbeit sind die Organisation und Disposition der Schüler-  Apropos Witze – ja ich kenne nach über 20 Jahren alle Österreicher-
            fahrten. Beginnend bei der Buchung mit der entsprechenden   Witze. (Danke Thomas für die Aufklärungsarbeit)
              Kon trolle oder Anforderung der Fahrtengenehmigungen durch die
            entsprechenden Behörden, wie Schulamt oder Bezirk Oberbayern,   TAXIKURIER: Was schätzt Du an München?
            um nur einige zu nennen, bis zur Rechnungskorrektur, dem Kon-
            takt zu Taxifahrern, Eltern und Schulen, nimmt diese Arbeit viel   SONJA WEIGL: München ist an sich eine schöne Stadt, wenn die
            Zeit in Anspruch. Besonders zu Beginn des Schuljahres, wenn die   Münchner nicht wären. Es ist einfach überfüllt. Deswegen freue ich
            Stundenpläne noch nicht stehen oder die Genehmigungen fehlen,   mich schon auf den August, wenn alle im Urlaub sind. Dann geh
            geht es turbulent zu.                              ich ins Hofbräuhaus, über den Stachus, in den Englischen Garten
                                                               zum Monopteros und erfreue mich, frei nach der Spider Murphy
            Neben den Schülerfahrten bearbeite ich auch Mail- und Telefon-  Gang, am Sommer in der Stadt. Es gibt in München unendlich viele
            anfragen im Kundenservice, bin aber auch Anlaufstelle für Fahrer   Möglichkeiten etwas zu unternehmen.
            und Unternehmer, die Fragen zum Ablauf oder zur Abrechnung
            haben.                                             TAXIKURIER: Was machst Du in Deiner Freizeit?



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