Page 5 - Taxikurier März 2024
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DER AUFSICHTSRAT BERICHTET
WACHSENDE HERAUSFORDERUNGEN
Liebe Kolleginnen und Kollegen, 100 Euro belegt. Diese Situation symbolisiert die widersprüch-
lichen Erwartungen an unseren Berufsstand: Einerseits sollen
in unserer stetig sich wandelnden Stadt München stehen wir im wir zuvorkommend und dienstbereit sein, andererseits werden
Taxigewerbe vor zunehmend schwierigen Bedingungen. Diese uns durch strikte Vorschriften die Hände gebunden.
Entwicklungen haben direkte Auswirkungen auf unsere tägliche
Arbeit und unsere Rolle in der Gesellschaft. Doch trotz dieser Widrigkeiten dürfen wir nicht vergessen,
dass wir eine essentielle Rolle in der Mobilität und im sozialen
Ein prägnantes Beispiel für die Herausforderungen, mit denen Leben unserer Stadt spielen. Es ist daher von größter Wichtig-
wir konfrontiert sind, ist der Verlust unserer etablierten Taxi- keit, dass wir uns gemeinsam für die Anerkennung und Ver-
stände, wie jenen am BHF-Süd-Stand. Die Reduktion von acht besserung unserer Arbeitsbedingungen einsetzen.
auf drei Stellplätze am Karlsplatz ⁄ Stachus-Stand ist ein weite-
rer schwerer Schlag für unser Gewerbe. Solche Änderungen be- Man sollte gemeinsam einen konstruktiven Dialog mit der
einträchtigen nicht nur unsere Arbeitseffizienz, sondern auch Stadtverwaltung, dem Flughafen München sowie mit Isarfunk
unseren Service für die Münchner Bürgerinnen und Bürger. führen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die die Bedeu-
tung und die Notwendigkeit unseres Gewerbes in München
Am Flughafen erleben wir eine ähnliche Entwicklung: Steigende unterstreicht. Es ist an der Zeit, dass unsere Stimme gehört
Gebühren und verschärfte Bedingungen belasten sowohl unsere wird und dass wir die Unterstützung erhalten, die wir benö-
Fahrerinnen und Fahrer als auch die Unternehmer erheblich. tigen und verdienen. Zusammen sind wir stark und können
Diese Herausforderungen werden durch den anhaltenden Trend etwas erreichen.
zur Förderung von Fahrradwegen zuungunsten der Taxispuren
noch weiter verschärft. Eine besondere Ironie besteht darin, In Solidarität,
dass wir für unsere Hilfsbereitschaft bestraft werden. Wenn
wir z.b. einer älteren Dame helfen wollen, indem wir kurzzeitig Sezai Curuk
auf dem Bordstein parken, werden wir mit einem Bußgeld von (Aufsichtsratsvorsitzender)
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