Page 5 - Taxikurier Juli 2020
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DER AUSICHTSRAT BERICHTET
EINE GESUNDE BASIS
Das Sightseeing-Geschäft ist ebenfalls komplett eingebrochen
und wird vorerst auch nicht mit einem Aufschwung rechnen
können. Auch wenn wieder Touren im Laufe des Sommers statt-
finden können, wird das Fahrgastaufkommen vorerst nicht an
die früheren Zeiten anschließen können. Die hygienischen Auf-
lagen werden das Geschäft zusätzlich ausbremsen. Der Touris-
mus wird in nächster Zeit nicht mehr in dem Umfang stattfin-
den, wie wir das gewohnt waren. Die Taxi-München eG ist seit
Ende der vierziger Jahre an dem Unternehmen als Gesellschaf-
ter beteiligt. Ab dem 01.01.1961 wurde das Unternehmen als
offene Handelsgesellschaft (oHG) weitergeführt. Die Taxi-Mün-
chen eG ist einer von vier Gesellschaftern und somit mit 25%
an dem Unternehmen beteiligt.
Auswirkungen der Corona-Krise Diese Beteiligung hat sich für die Taxi-München eG viele Jahre
positiv in der Bilanz ausgewirkt. Das Unternehmen war stets
Die Liste der Unternehmen, denen durch die Pandemie der gut geführt, der Tourismus brummte und wir alle dachten, dar-
Boden unter den Füßen weggerissen wurde, ist lang. Wie dem an wird sich vorerst auch nichts ändern. Jetzt wurden wir eines
Taxigewerbe wird auch die Gastronomie und Hotellerie, der besseren belehrt. Die Münchener Stadtrundfahrten oHG wird die
Einzelhandel und die Reisebranche die Auswirkungen noch lan- Krise überleben, aber es wird auch hier einige Zeit dauern, um
ge Zeit spüren müssen. Finanzielle Engpässe sind in Zeiten an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen.
solch einer Krise zum Regelfall geworden. Die Münchener Stadt-
rundfahrten oHG (gegründet 1890) ist ein sehr traditionsrei- An dieser Stelle will ich der Münchener Stadtrundfahrten oHG
ches Unternehmen in München. Die ersten Stadtrundfahrten und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die langen
wurden mit Pferdedroschken durchgeführt. Die blauen Cabrio- Jahre dieser positiven Geschäftsbeziehung danken. Wie schon
Doppeldeckerbusse sind fester Bestandteil des Münchener erwähnt, wird sich die aktuelle Geschäftsentwicklung der Mün-
Stadtbildes. Das Unternehmen ist Mitglied von Gray Line, dem chener Stadtrundfahrten oHG, wie auch z. B. Ausfälle von Mit-
weltweit führenden Anbieter hochwertiger Sightseeing-Erleb- gliedsbeiträgen durch Betriebspflichtbefreiungen auf die Bilanz
nisse. Die Münchener Stadtrundfahrten oHG hat in den letzten der Taxi-München eG im Jahr 2020 negativ auswirken.
Jahren den kompletten Fuhrpark erneuert und setzte sogar ein
besonderes Zeichen mit dem ersten E-Sightseeing-Bus Münchens. Die Vorstände Herr Thomas Kroker und Herr Jörg Wohlfahrt ha-
Somit reiht sich München neben Paris und London in die Städte ben in den letzten Wochen Sparmaßnahmen (z. B. Einführung
ein, in denen ein elektrisch betriebener Stadtrundfahrten- von Kurzarbeit) eingeleitet, um die finanziellen Auswirkungen
Doppeldecker unterwegs ist. einzudämmen. In den vergangenen Jahren konnten glücklicher-
weise Rücklagen gebildet werden. Die Vorstände der letzten
Jahrzehnte wie Josef Ostermeier (bis 1957), Josef Kuffer (bis
istockphoto 1987) und Hans Meissner (bis 2010) setzten auf den Kauf und
den Bau von Immobilien und schufen ein solides Fundament,
um auch eine solch schwerwiegende Krise zu bewältigen. Die
Basis dafür schufen aber die Mitglieder in den letzten 103 Jah-
ren und dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein.
Unsere Immobilien sind die Grundlage für das weitere Bestehen
der Taxi-München eG.
Weitere Informationen auch unter www.taxi-deutschland.net
Mit kollegialem Gruß
Max Weiland, Aufsichtsratsvorsitzender
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