Page 26 - Taxikurier Juli 2021

einer Gnadenfrist bis Ende 2023. Nach der Quatsch weißen Geländewagen desselben Typs.
zweiten Wiesn-Absage hintereinander ist Beide waren 34 Jahre alt. Beide waren im
das für die Betreiberfamilie bestimmt ein Auf der nach oben offenen Doppelmoral- neunten Monat schwanger und beide hatten
Trost. Und für Julia Post ein grandioser Skala haben unsere Stadtratsgrünen eine denselben geplanten Geburtstermin. War es
Sieg, schreibt sie doch auf ihrer Homepage weitere Sprosse erklommen. Die besonders vielleicht doch nur eine Frau, und sie ist
gar schwülstig, wenngleich grammatika- von gröhlenden Feierwütigen betroffenen rückwärts gegen einen Spiegel gefahren?
lisch falsch, über sich selbst: „Mein Sein Orte, wie z. B. Gärtner- und Wedekindplatz,
ist darauf ausgerichtet, dass die Welt ein sollen nunmehr mit zusätzlicher Außen-
besserer Ort wird, als ich sie [richtig wäre: gastronomie und „Kulturveranstaltungen“ Zum Schluss
,ihn‘- den Ort nämlich] vorgefunden habe“. bespielt werden, um dadurch, ganz wichtig,
Helmut Schleich meint dazu treffend, pauschale Alkoholverbote vermeiden zu Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die
das klänge nach „Hamlet mit Grammatik- können (MM vom 20.5.21). Deutsche Bank hat die Bonuszahlungen für
schwäche“. ihre Investmentbanker im Pandemiejahr
Dominik Krause, der grüne Fraktionsvize im 2020 um 29 Prozent erhöht. Auch der Vor-
Stadtrat, ist der Ansicht, dadurch ließen stand erhielt innerhalb eines Jahres eine
Poller sich die bisherigen Auswüchse in lauen „maßvolle“ Erhöhung von 36 auf 50 Millio-
Sommernächten kanalisieren; außerdem nen Euro, wie Bankchef Sewing, sich nicht
Gibt es verkehrstechnisch (und sprachlich) sollen die zusätzlichen Angebote auf Pan- entblödend, wörtlich mitteilte (MM vom
noch eine Steigerung der „Pop-up Bike demiezeiten beschränkt bleiben. Aber, so 28. Mai).
Lanes“? Ja: die „Protected Bike Lanes“. ahnt der liebe Schrotti, wird es danach zu
Man könnte sie vielleicht auch „geschützte einem „Beobachtungszeitraum“ kommen, Der Fliegerhorst Kaufbeuren ließ entlang
Radstreifen“ nennen, aber was man nicht nach dem das Ganze zur Dauereinrichtung dem angrenzenden Grundstück eines Im-
auf Englisch verkauderwelscht, klingt halt werden wird. Und der mit den Münchner kers einen zehn Meter langen und 2,20 m
einfach nur ... irgendwie ... deutsch, und Grünen bestens vernetzte Urbanauten-Guru hohen Holzzaun anbringen, um seine Sol-
damit altmodisch, unmodern, nicht up to Benjamin David („Kulturstrand“, „Isar- daten vor Bienenangriffen (die es dort
date! Jedenfalls sollen demnächst in Mün- boulevard“ usw.) steht bestimmt schon in noch nie gab) zu schützen. Oberst Martin
chen einige Radwege durch Poller, Trenn- den Startlöchern, um den gepeinigten An- Langer im MM vom 17. Mai: „Damit die
baken, Pfeiler oder auch Blumenkästen von wohnern noch ein paar Krakeeler mehr auf Bienen sofort nach Verlassen des Bienen-
den nebenan verlaufenden Autospuren den Hals zu hetzen. Dieselben Grünen, die stocks an Höhe gewinnen und über den
abgetrennt werden, um so die Sicherheit aus angeblichen Lärmschutzgründen auf Köpfen der dort befindlichen Fliegerhorst-
der Radler zu erhöhen. der Landshuter Allee Tempo 30 fordern, angehörigen hinwegfliegen“. Und wir wis-
wollen öffentliche Plätze in der Innenstadt sen doch alle, dass Bienen stets den ihnen
Der parteilose Mobilitätsreferent Georg mit durchkommerzialisierten „Kulturveran- zugewiesenen Flugkorridor einhalten! Ab
Dunkel kündigte eine Beschlussvorlage an, staltungen“ noch anziehender für besoffe- Oktober 2021 soll es im Wüstenemirat
über die der Stadtrat im Juli entscheiden ne Nachtschwärmer machen. Die armen Dubai für ein halbes Jahr unter dem Titel
solle. Dabei sieht er sehr wohl Probleme in Anwohner werden sich bedanken. „Oktoberfest goes Dubai“ eine Art Wiesn
der Praxis, da dafür nur Straßen ohne Park- geben. Die Stadt München als Inhaberin
plätze infrage kämen. Ferner müssten auch Seltsam, jede neue oder besser ausgebaute der Namensrechte für das Oktoberfest droht
Grundstückseinfahrten sowie die Belange Straße zieht nach der grünen Ideologie an- bereits mit gerichtlichem Vorgehen gegen
der Müllabfuhr und des Winterdienstes geblich mehr Verkehr an, aber zusätzliche die Verwendung des Begriffes. Die Münch-
berücksichtigt werden. Man sei, so nachzu- Attraktionen am Gärtnerplatz usw. sollen ner Bierbarone stecken nicht hinter dieser
lesen im MM vom 26. Mai, „zur Klärung die Probleme kanalisieren? Vielleicht haben Idee und wollen daran auch nicht teilneh-
dieser Fragen im Austausch mit den Initia- Herr Krause und Kollegen (oder: Kolleg*in- men, wie Toni Roiderer vom Hackerzelt
toren des Bürgerbegehrens Radentscheid“ nen) den Gärtnerplatz noch nicht morgens („Ich bin Wiesnwirt und nicht Wüstenwirt“)
so Dunkel. um fünf gesehen, wenn die ersten Linien- bekräftigte. Vielleicht auch deshalb, weil
busse und auch wir wegen der besonders sie dann den Einzug der Wiesnwirte mit
Wer, fragt sich Schrotti hier, regiert eigent- umweltgerecht entsorgten Bier-, Wein- und Kamelen absolvieren müssten.
lich in München? Sind die Radentscheidler Schnapsflaschen bzw. deren Scherben erst
neuerdings eine eigene Partei oder gar warten müssen, bis die Reinigungsfahrzeu- Dank der Pandemie gibt es u.a. neun neue
Fraktion im Stadtrat, von den Bürgern ge nach mehreren Runden um den Platz Milliardäre, die allesamt zu den Impfstoff-
gewählt? Während von OB Reiter und sei- den gröbsten Müll von der Straße geräumt herstellern gehören. So ist z. B. Biontech-
nem 21-Jahre-Vorgänger Christian Ude, haben. Aber, auch wenn dieser Eindruck Chef Ugur Sahin jüngst in diesen erlauch-
beide SPD, wie fast immer beim Thema Ver- entstehen sollte, Schrotti hat nichts gegen ten Kreis aufgestiegen. Da haben sich
kehr nichts zu hören war, jubilierten die die Münchner Grünen. Nichts Wirksames. unsere Steuergelder, die als Subventionen
unvermeidliche grüne Verkehrs-„Expertin“ in Höhe von 375 Millionen an Biontech
Gudrun Lux und der SPD-Stadtrat Andreas geflossen sind, doch rentiert!
Schuster über diese weitere Möglichkeit, Zufall
den Autofahrern eins reinzuwürgen. Lux: Deutschland hat beim ESC, dem Europäi-
„Damit können wir relativ schnell Fahr- Anfang Mai ereignete sich in der Oberpfalz schen Musikmüll-Wettbewerb, keine „Nie-
spuren als Radfahrstreifen ausweisen“, was ein Verkehrsunfall: zwei Frauen parkten derlage errungen“, wie Helmut Kohl gesagt
zudem eine „platzsparende und kosten- jeweils rückwärts aus und stießen dabei hätte, hat also nicht den letzten Platz be-
günstige Möglichkeit“ sei. mit ihren Autos zusammen. Beide saßen in legt. Vorletzter. (MS)

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