Page 25 - Taxikurier Dezember 2021
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Christine Gaßl als Münchner Kindl hat sich immer die Bodenstän-
digkeit bewahrt. Gesegnet mit einem italienischen Onkel, ist der
Urlaub in Italien immer gesichert, auch wenn die Fahrt oft fast
14 Stunden dauern kann. Diese Besuche fi nden aber ausschließlich
im Sommer statt. Winter in Italien ist für Christine Gaßl indiskuta-
bel. Dann genießt sie lieber in Bayern richtigen Frost, als in Italien
um die zehn Grad und feuchte Luft aushalten zu müssen, denn
die kalte Jahreszeit gehört für sie dazu und sie liebt den Winter.
Gefragt nach den fünf Dingen, die sie auf eine einsame Insel mit-
nehmen will, ist die Antwort interessant: „Bücher, Kuscheldecke,
Musik und zwei Dinge, die mir in letzter Sekunde einfallen.“ (BH)
Name: Gaßl BENEDIKT WEYERER
Vorname: Christine ERHÄLT DIE MEDAILLE
Jahrgang: 1961
Geburtsort: München „MÜNCHEN LEUCHTET“
(Taxisstraße)
Seit 2004 bei der IN BRONZE
Taxi-München eG
Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, sich für das Gemeinwohl
der Stadt München einzusetzen, zeigt der Münchner Benedikt
WUSSTEN SIE SCHON, DASS … Weyerer. Für sein Engagement hat Bürgermeisterin Verena Dietl
ihn jetzt mit der Medaille „München leuchtet –
Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Bronze
ausgezeichnet
Benedikt Weyerers Geschichtswerkstatt
… die Weihnachtsfigur Santa Claus hält Münchner Historie wach
keine Erfindung von Coca Cola ist?
Der Pädagoge, Stadthistoriker und Mitautor des TAXIKURIER
Thomas Nast (1840–1902) war das Kind einer Benedikt Weyerer ist Gründungsmitglied der Neuhauser
deutschen Auswandererfamilie aus Landau Geschichtswerkstatt und bringt sich seit über 30 Jahren mit
in der Pfalz, die in den USA ihr Glück versuchte. hochwertigen Publikationen und Artikeln zur Münchner Historie
in der Pfalz, die in den USA ihr Glück versuchte.
in der lokalen Geschichtsinitiative ein. Bis zu seinem Renten-
Da Nast nur schlecht mit der englischen Sprache zurechtkam, antritt war er als Lehrer im katholischen Internat Albertinum
begann er früh zu zeichnen. Mit 15 Jahren erhielt er bereits tätig, 2011 publizierte er die Geschichte dieser Münchner
einen Vertrag einer Zeitung. Da die Photographie noch zu lange Bildungseinrichtung in einem umfangreichen Band mit dem
Belichtungszeiten benötigte, beschäftigten die Zeitungen eine Titel „Das Studienseminar Augustinum 1900 bis 1990“.
Heerschar von Zeichnern. Bald schon verlegte Nash sich auf In seinem Hauptwerk „Stadtrundgänge zur politischen Ge-
politische Karikaturen, mit denen er im amerikanischen Bürger- schichte“, einem dreibändigen Lexikon, verknüpft er eindrucks-
krieg den republikanischen Präsidenten Abraham Lincoln und voll Orte, Personen und Ereignisse in München zu einer gut
seine Union unterstützte. Der Präsident wünschte sich zu Weih- lesbaren Gesamtdarstellung politischer und gesellschaftlicher
nachten 1862 ein besonderes Weihnachtsbild von Nast. Um die Entwicklungen weit über die Stadt hinaus. Aus einer vertrauten
Soldaten moralisch um die Weihnachtszeit aufzubauen, erfand Umgebung erwachsen bei Benedikt Weyerer so Zugänge zur
er in Anlehnung an den Nikolaus seiner deutschen Heimat die historischen Erinnerung. Seit Jahrzehnten setzt er seine Stadt-
Figur „Santa Claus“, die er mit amerikanischen Attributen wie führungen im Auftrag des DGB-Bildungswerks auch selbst in die
der pelzbesetzte Trappermütze und Jacke und Hose mit patrio- Praxis um – ehrenamtlich, wie auch sein sonstiges historisch-
tischen Stars and Stripes ausstattete. Diese Figur sollte nicht gesellschaftliches Engagement. Bürgermeisterin Verena Dietl:
nur Kinder, sondern auch die Soldaten unterstützen und be- „Mit seinem schriftstellerischen Engagement liefert Benedikt
schenken. Santa Claus war geboren und trat seinen Siegeszug Weyerer seit langem herausragende Bausteine zu einer leben-
in den USA erfolgreich an. Aus dem Nikolaus hatte Nast eine digen Erinnerungskultur in unserer Stadt. Die Vielzahl seiner
nationale Trostgestalt gemacht. Erst 1931 entdeckte die Publikationen und Artikel zur Münchner Geschichte und seine
Coca-Cola Company die Figur für sich und benutzte sie erst- damit verbundene jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit
malig für seine Weihnachtswerbung. (BH) zugunsten der Kulturstadt München sind beispielgebend.“
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