Page 30 - Taxikurier Februar 2022
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WAS MACHT EIGENTLICH?
➔ GISELA ERNST
Unter dieser Rubrik stellen wir Ihnen in regelmäßigen Abständen Mitarbeiter der Taxi-München eG und deren Aufgaben
und Zuständigkeiten vor. In dieser Ausgabe:
GISELA ERNST (Abteilung für Krankenfahrten) TAXIKURIER: Was sind Deine Aufgaben derzeit?
Gisela Ernst ist seit mehr als vier Jahren die erste Ansprechpart- GISELA ERNST: Hauptsächlich bin ich bei den Krankenfahrten für
nerin für unsere Fahrgäste, die wegen einer Krankheit unsere Fahr- die Serienfahrten zuständig, also Fahrten, die sich regelmäßig in
dienste in Anspruch nehmen müssen, oder auch regelmäßig zur mehr oder weniger kurzen Abständen wiederholen. Dabei wird uns
ärztlichen Behandlung gefahren werden. Der Kontakt zu dieser als Transporteur dieser Fahrgäste von den Kostenträgern, meist
Fahrgastgruppe erfordert ein besonderes Einfühlungsvermögen in die Krankenkassen, ein Berg an bürokratischen Anforderungen vor-
der Kommunikation, um die bürokratischen Hürden zu überwinden gegeben. So müssen die Genehmigungen eingeholt, die Fahrten
und dem Fahrgast das Gefühl zu geben, bei der Taxi-München eG extra von den zu transportierenden Patienten protokolliert und
gut aufgehoben zu sein. von den Behandlern gegengezeichnet werden. Von uns werden
dann diese Protokolle angefordert. Des Weiteren muss die Rech-
TAXIKURIER: Was waren Deine Beweggründe, bei der nungsstellung an die Krankenkassen oder den Fahrgast erfolgen
Taxi-München eG eine Stelle anzunehmen? und geprüft werden. Zweimal monatlich läuft auch der allgemeine
Rechnungslauf über meinen Schreibtisch, der die Unternehmer
GISELA ERNST: Das Jahr 2017 war für mich von Veränderungen betrifft.
geprägt. Ich suchte eine neue Aufgabe und musste mich zwischen
zwei Firmen entscheiden. Meine Entscheidung fiel auf die Taxi- Zum täglichen Brot gehört natürlich auch der telefonische Kontakt
München eG. Entscheidend war dabei vor allem die Arbeitszeit. In mit den Krankenkassen, den Praxen und Kliniken, den Fahrern und
der anderen Firma hätte ich um vier Uhr früh meinen Dienst begin- Unternehmern und nicht zuletzt den Kunden.
nen müssen. Dessen ungeachtet hatte ich bei der Taxi-München eG
das bessere Bauchgefühl. Obwohl ich, was eigentlich mein Ziel TAXIKURIER: Was ist Dir besonders wichtig bei Deiner Arbeit?
war, nicht direkt in der Sachbearbeitung anfangen konnte, hoffte
ich mich auch hier intern verändern zu können. Also habe ich GISELA ERNST: Der Kontakt zu unseren Fahrgästen, die ja alle in
neun Monate in der Zentrale nachts die Taxiaufträge angenommen. irgendeiner Form ein medizinisches Problem haben, ist mir beson-
Rückblickend war das eine sehr anstrengende Zeit, aber die netten ders wichtig. Sie sollen das Gefühl haben, bei mir gut aufgehoben
Kollegen haben mich sehr unterstützt und so den größten Stress zu sein. Oft sind diese Kunden von dem hohen bürokratischen Auf-
wieder wettgemacht. wand überfordert und wurden auch von Ärzten und Krankenkassen
bezüglich der Krankenfahrten nicht umfänglich beraten. Das führt
TAXIKURIER: Auf welchen beruflichen Werdegang kannst Du zu Unsicherheiten und Missverständnissen, die ich dann ausräu-
zurück blicken? men kann. Viele unserer Fahrgäste sind auch älter und alleine und
dem komplizierten Prozedere des modernen Gesundheitsmanage-
GISELA ERNST: Ich war 17 Jahre in einer amerikanischen Compu- ments nicht mehr gewachsen. Dann heißt es, sich Zeit nehmen
terfirma angestellt, zuerst in der Auftragssachbearbeitung und und in Ruhe Hilfestellungen geben.
später als Senor Migration Specialist wurden von mir Verträge
der Kunden auf die neue Software umgestellt. Außerdem habe TAXIKURIER: Wie verbringst Du Deine Freizeit?
ich Schulungen gehalten. Beruflich war ich in dieser Zeit oft in
Potsdam. Trotzdem bin ich meiner Geburtsstadt München immer GISELA ERNST: Ich bin ein Familienmensch. Am Liebsten verbrin-
treu geblieben. Als Ausgleich zur Büroarbeit arbeitete ich immer ge ich meine Freizeit mit meiner Familie, Freunden und nicht
wieder in der Gastronomie, meistens in Biergärten. zuletzt mit meiner Hündin Hanni.
Die Computerfirma lagerte dann meine Abteilung ins Ausland aus. TAXIKURIER: Was schätzt Du an Deinem Geburtsort München?
Diese Gelegenheit nutzte ich und machte mich selbstständig. Ich
übernahm einen Pils-Pub in München-Solln. Da mir aber auch die GISELA ERNST: Ich bin ein echtes Münchner Kindl. Das liegt mir
Büroarbeit fehlte, arbeitete ich in dieser Zeit noch einige Stunden im Blut. Ich liebe München, den Trubel in der Stadt und besonders
im Büro einer Fahrschule. Nach sieben Jahren gab ich die Gastro- die Isar, die Kaffees und Biergärten.
nomie auf und arbeitete dann in Vollzeit in der schon erwähnten
Fahrschule bis diese verkauft wurde. TAXIKURIER: Hast Du ein Lebensmotto?
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