Page 27 - Taxikurier Februar 2022
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waren das für Pofalla übrigens 650.000 Euro  holzt – neudeutsch vielleicht: entnommen   Freiheit wiederhergestellt“. Letzteres ist
           zuzüglich Bonuszahlungen. Und in 2019   – werden müssen. Später könnte auch nach   natürlich besonders wichtig; immerhin ist
           hat Merkel dieses Spielchen mit der ge-  Freiham verlängert werden; dafür gibt es   Frau Piloty im Kirchenvorstand der genann-
           scheiterten Kosmetikberaterin und Ne-  aber bisher nur unverbindliche Absichtser-  ten (evangelischen) Erlöserkirche. Gut,
           benerwerbsverteidigungsministerin Ursula   klärungen. Bis es wirklich so weit ist, wer-  Ende September 2021 waren gerade mal
           „Aber die Frisur hält“ von der Leyen wieder   den wohl die Enkel der heute dort schon   10,1 Prozent der Einwohner Münchens auf
           erfolgreich praktiziert: Flinten-Uschi war   lebenden Bewohner an Altersschwäche ver-  dem Papier als evangelisch registriert, also
           zur Europawahl 2019 nicht einmal als nor-  storben sein. Wie üblich in München: erst   knapp die Hälfte der SPD-Wähler bei der
           male Kandidatin angetreten, durfte sich   werden die Leute einquartiert und dann (!)   letzten Kommunalwahl, und die „Glaubens-
           dann aber mit Muttis Gnaden zur Präsiden-  gründet man einen Stuhlkreis, in dem un-  richtung“ der echten Berufskraftfahrer oder
           tin der EU-Kommission wählen lassen.   verbindlich darüber meditiert wird, wie   der beruflich indirekt auf ein Auto Ange-
             Realsatire pur! Aber nochmal zur „Bahn“   man die Anwohner von zuhause in die Ar-  wiesenen (z.B. häusliche Krankenpflege
           Schrottis klare Meinung: diese DB AG, de-  beit oder die Kinder in die Schule bringen   usw.) dürfte in der Bevölkerung wesentlich
           ren Privatisierung eigentlich den Abschied   könnte. Und weil wir einfach zu viel Geld   stärker vertreten sein – aber das ist doch
           von der (angeblichen) alten Beamten-   übrig haben, werden mit den Stimmen der   alles wurscht. Hauptsache, die „Anbin-
           Mentalität der vormaligen Deutschen Bun-  grünroten Mehrheit im Stadtrat für den   dung“ (s.o. – was auch immer das sei) der
           desbahn bringen sollte, ist nichts anderes   Tram-Ausbau auch noch 342 Millionen lo-  Erlöserkirche zur Münchner Freiheit wird
           als ein Katastrophenverein, der in Gutsher-  cker gemacht (MM vom 7.12.21). Neben   „wiederhergestellt“. Wären die paar Meter
           renart an den Interessen der Bevölkerung   anderen Neubauten oder Erweiterungen soll   Umweg über die Ampelanlage Ungerer-⁄
           vorbei agiert und dabei auch noch abge-  auch die „Westtangente“ vom Ratzinger-   Leopoldstraße den Fußgängern, die ständig
           halfterten Polit-Luschen wie Pofalla ein   zum Romanplatz durch die Boschetsrieder-,   in schieren Scharen (schön!) zwischen der
           einträgliches Auskommen (oder auskömm-  Fürstenrieder- und Wotanstraße endlich in   Münchner Freiheit und der Erlöserkirche
           liches Einkommen?) im vergoldeten Aus-  Angriff genommen werden. Da, wo seit   pendeln, nicht zumutbar? Und was die an-
           tragsstüberl garantiert! Da würde eigentlich   Äonen Linienbusse fahren und bis April   geblich erhöhte Wohnqualität bei Verringe-
           in jeder Hinsicht auch Andi Scheuer dazu-  1966 sogar ein O-Bus, also ein rein elektri-  rung des Durchgangsverkehrs betrifft – im-
           passen. Der hat doch jetzt Zeit, und das für  scher Bus mit Stromabnehmer zur Oberlei-  mer dieselbe Leier: dann wird halt der Stau
           diesen Betrieb erforderliche Maß an Unfä-  tung („Stangerlbus“), unterwegs war. Wäre   in Fahrtrichtung Leopoldstraße noch länger
           higkeit hat er in nur vier Jahren als Bun-  aber alles viel zu billig. Mia san mia! Und   und zudem über den neuen Pfropfen (Un-
           dessteuergeldvernichtungsminister nach-  mia Steuerzahler san die Deppen. Und mia   gerer⁄Potsdamer) um ein Vielfaches zurück-
           haltig bewiesen. „Saubande, dreckade“,   Berufskraftfahrer, deren Arbeitsplatz die   verlagert, damit auch die dortigen Anwoh-
           schimpfte Karl Valentin dereinst über die   Straße ist, stehen noch länger im Stau.   ner ganztags noch was davon haben.
           Buchbinderei Wanninger. Aber da kannte er   Schrottis Variation: „Stau-Bande, dreckade!“  Vielleicht kennt Frau Piloty auch als Pro-
           die DB AG, Pofalla und Andi noch nicht...                           testantin den Heiligen und Märtyrer Florian
           So, jetzt mal in Ruhe durchschnaufen, be-                           (3. Jahrhundert), der von katholischen
           vor es zum Kabelbrand in Schrottis noch   Neuigkeiten               Gläubigen als Schutzpatron gegen Feuers-
           nicht vorhandenem Herzschrittmacher                                 brünste verehrt wird und an den – nicht
           kommt. Und zurück nach München: auch   Der Bezirksausschuss (BA) Schwabing-Frei-  ganz ernst gemeint – („Sankt-Florians-
           bei der U-Bahn rührt sich etwas, vermut-  mann stellte Mitte Dezember zum wieder-  Prinzip“) appelliert wurde: „Oh Heiliger
           lich schon bei Erscheinen dieses Heftes:   holten Male den Antrag auf „Rückbau“ der   Sankt Florian, verschone mich, zünd andre
           die Linie U 5 wird über die derzeitige west-  Ungererstraße zwischen Münchner Freiheit   an“. Ein Prinzip, welches erfahrungsgemäß
           liche Endhaltestelle am Laimer Platz nach   und Potsdamer-⁄Dietlindenstraße, also u.a.   auch in anderen BA‘s überaus beliebt ist.
           Pasing verlängert. Bis zum neuen Halt am   gleich am Anfang in der Kurve, wo im Mit-
           Willibaldplatz wird es zunächst eine offene   telstreifen die Leitplanken stehen. BA-Mit-  Und damit wären wir schon beim BA Lud-
           Baugrube geben, danach wird in Maulwurf-  glied Petra Piloty (SPD) verspricht, beim   wigsvorstadt⁄Isarvorstadt, der Mitte Dezem-
           technik zu den weiteren Haltestellen „Am   Wegfall je einer Fahrspur „mit weniger   ber u.a. beantragte, an der Kreuzung Eh-
           Knie“ und zum Pasinger Bahnhof gegraben.   Durchgangsverkehr würde sich die Wohn-  rengut-⁄Dreimühlenstraße eine sogenannte
           Nach derzeitigem Stand (!) kostet der Spaß   qualität der Anwohner verbessern“, ferner,   Diagonalsperre zu errichten, wie wir sie
           eine Milliarde Euro. Und etwa 400 Bäume   „gleichzeitig wäre die Anbindung der Erlö-  z.B. seit rund 30 Jahren von der Kreuzung
           das Leben, die wegen der Baustelle abge-  serkirche (Ungererstr. 15) an die Münchner   Ganghofer-⁄Kazmairstraße kennen. Im ge-




                                                                                +49 (0) 89 77 99 62
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