Page 8 - Taxikurier Juli 2022
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Taxifahrer wurden für ihren
Einsatz belohnt
Während der letzten Welle der Corona-
Pandemie wurden wir vom Referat Bildung
und Sport der Landeshauptstadt München
beauftragt, die Coronatests von 183 städti-
schen Grund- und Förderschulen von diesen
abzuholen und zum Labor Becker und spä-
ter zum Labor Staber zu fahren.
Vom 16. September 2021 bis zum 28. April
2022 wurden durch Daueraufträge auf
18 Touren 1.768 Fahrten generiert. Der
Gesamtumsatz von mehr als 230.000 Euro
war für unsere gebeutelte Branche ein
willkommenes Geschäft.
Dabei war von den einzelnen Fahrern
Fingerspitzengefühl gefragt. Einer dieser
Fahrer war Günther Läntzsch. Er hat diese
Zeit als Herausforderung empfunden, da
diese Fahrten nichts mit dem normalen
Taxigeschäft gemein hatten. Der Kontakt
an den Schulen gestaltete sich am Anfang Hier war absolute Zuverlässigkeit gefragt, zu erhöhen. Selbst ein mobiles Labor wurde
schwierig. Weder die Lehrkräfte und Rekto- denn die Tests mussten lückenlos nachvoll- eingerichtet, um die ca. 15.000 Tests pro
ren, noch die Taxifahrer hatten eine Ah- ziehbar sein. Tag im Staber-Laborverbund zu bewältigen.
nung, wie das Ganze ablaufen sollte. Dazu Herr Läntzsch ist heute noch von der Pro-
kam noch, wie Herr Läntzsch betont, dass Oft mussten die Rektoren der Schulen auch fessionalität begeistert. Dabei blieben die
er seit 40 Jahren in keiner Schule mehr improvisieren, da Lehrkräfte krankheitsbe- Mitarbeiter immer sehr freundlich und zu-
war, geschweige denn Kontakt mit Lehrern dingt ausfielen. Da waren unsere Fahrer vorkommend. So waren unsere Taxler das
hatte. eine große Hilfe, da sie im Laufe der Zeit Bindeglied zwischen Schulen, die ständig
genau wussten, wo und bei wem die Tests um den Weiterbetrieb im Präsensunterricht
Zuerst einmal galt es, die Touren kennen abgeholt werden mussten. Dabei hat Herr kämpften, und den Laboren, die stets unter
zu lernen. Dabei lobte er die Organisation Läntzsch beispielsweise selbst ein System Zeitdruck schnellstmöglich Ergebnisse lie-
durch unsere Abteilung für Schulfahrten. entwickelt, bei dem er immer dafür sorgte, fern mussten. Da war es wichtig, auf ein
Bis zu 13 Schulen waren auf seinem Weg dass die Schulen gleich bei der Abholung gutes Miteinander zu achten.
anzufahren. Dreieinhalb Stunden ohne die Tüten für den nächsten Tag von ihm
Fahrgäste, aber mit wertvoller Fracht, wa- erhielten. Aber wie so oft, das Beste kommt zum
ren die Taxler unterwegs. Nach einiger Zeit Schluss. Das Labor Staber ließ es sich nicht
konnte ein Vertrauensverhältnis mit den Aber nicht nur die Abholung der Tests war nehmen, zum Abschluss für seine Mitarbei-
Rektoren, Lehrkräften, Hausmeistern und eine Herausforderung. Auch der Kontakt zu ter und auch unsere Taxler ein kleines Grill-
nicht zu vergessen, den Schulsekretärin- den Laboren entwickelte sich gut. Bis Ja- fest auszurichten. Diese Geste haben die
nen, aufgebaut werden. Jede Schule hatte nuar 2022 war ein Labor in Ramersdorf mit Kollegen dankbar angenommen. (BH)
ein anderes System entwickelt, wer für die den Tests beauftragt worden. Da die Kapa-
Weitergabe der Tests zuständig war. Da pro zitäten dort nicht mehr ausreichten, fuhren
Schule bis zu 17 Testbeutel abgeholt wur- unsere Taxler ab 24. Januar 2022 das Labor
den, mussten sich die Taxler auch an eine Staber in Perlach an. Diesem Labor war es
erhöhte Dokumentationspflicht gewöhnen. gelungen, seine Kapazität um das 20-fache
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