Page 4 - Taxikurier Mai 2024
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EDITORIAL
BERLIN IST NUR DIE SPITZE DES EISBERGS
Ende Februar berichteten der rbb und der Tagesspiegel über die Doch auch in München wird die Zahl derer, die ohne Genehmi-
Machenschaften in der Berliner Mietwagen-Szene. Man spricht gung unterwegs sind, täglich größer. Wirksame Kontrollen sind
von über 1.000 illegalen Fahrzeugen, die ohne Konzession von nur schwer möglich. Den Behörden fehlt das Personal und die
der Vermittlungsplattform mit Aufträgen bedient werden. Der Zeit. Der Selbstkontrolle durch das Gewerbe sind Grenzen ge-
Leiter des zuständigen Landesamt für Bürger und Ordnungs- setzt, in dem wir nur beobachten und dokumentieren dürfen,
angelegenheiten, Günter Schwarz, wird mit dem Satz zitiert: also Momentaufnahmen erfassen, die später zu einem verwert-
„Wir gehen davon aus, dass es eine Form der organisierten baren Vorwurf zusammengefügt werden müssen. Eine echte
Kriminalität ist.“ Nun will Berlin handeln, erste Maßnahmen Kontrollfunktion kommt dem Gewerbe in Form von Genossen-
wurden angekündigt. Man wird sehen, was tatsächlich daraus schaften oder Verbänden nicht zu, obwohl wir unzählige Tage
wird und was es bringt. und Nächte vor Ort waren und immer noch sind, um zumindest
ein Zeichen zu setzen, wie ernst uns diese Entwicklung ist.
Für Uber war der Zeitpunkt der Enthüllung dieses Skandals
denkbar ungünstig, erfolgte doch kurz darauf die feierliche Sorge bereiten bundesweit auch die jüngsten Entwicklungen,
Umbenennung der Mercedes-Benz-Arena in Uber-Arena und des an Flughäfen, Bereitstellungsflächen für Mietwagen-Fahrzeu-
Mercedes-Platzes in Uber-Platz. Auch dieser Skandal sollte ge einzurichten. In einer Aktion der Zeitschrift „taxi-times“
Berlin wachrütteln. wurde zu einer Unterschriften-Sammlung aufgerufen, um
Flughafen-Betreiber vor diesen – in unseren Augen – rechts-
Dabei ist Berlin nur das Paradebeispiel: In vielen anderen (nicht widrigen Vorgehensweise zu warnen. Gerne hat die Taxi-
nur) deutschen Metropolen zieht sich diese Vorgehensweise wie München eG und auch der Landesverband Bayerischer Taxi-
ein roter Faden durch. In München sind aktuell etwa 800 Miet- und Mietwagen-Unternehmen e.V. diese Aktion unterstützt.
wagen mit Konzessionen der LH München im Einsatz, hinzukom-
men die Fahrzeuge aus München-Land, Erding und Freising, in Am 15. März 2024 fand die Mitgliederversammlung unseres
Summe etwa 600, dazu die Mietwagen aus den Landkreisen Bundesverbandes TMV hier in München statt. Dabei wurde un-
Dachau, Fürstenfeldbruck, Starnberg, Ebersberg, Pfaffenhofen, ser Vorstandsmitglied Thomas Kroker zum neuen Präsidenten
Bad Tölz, Rosenheim, usw. usw. Nicht zu vergessen die Flotten des TMV gewählt. Als größte Taxigenossenschaft in Deutsch-
der einschlägig bekannten Betriebe aus den Landkreisen Lands- land ist unser Anspruch, auf allen (gewerbe-)politischen Ebe-
berg am Lech und Aichach-Friedberg. Ein Großteil dieser Fahr- nen unmittelbar vertreten zu sein, was durch diese Wahl auch
zeuge hat den eigenen Betriebssitz noch nie gesehen, die Fahr- in den nächsten vier Jahren der Fall sein wird.
zeuge werden ausschließlich im Großraum München betrieben
und verweilen beim Fahrpersonal. Zurück zum Tagesgeschäft: Vom 13. – 17. Mai findet mit der
IFAT 2024 die erste Großmesse in diesem Jahr auf dem Münchner
Messegelände statt. Mit diesem Event sollten wir die wirtschaft-
liche Talsohle der ersten Monate dieses Jahres durchschritten
haben, ebenso liegen unsere Hoffnungen auf einer besucherstar-
ken Fußball-Europameisterschaft im Juni und im Juli.
Mit den besten Wünschen
Ertekin Kocer, Thomas Kroker, Patrick Nothhaft
(Vorstand der Taxi-München eG)
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