Page 21 - Taxikurier August 2023
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Südlicher Hirschanger
Der Englische Garten wurde im Süden bis
1890 von der Winterstraße begrenzt, deren
lockere Bebauung die Gärten des Lehels in
den Park übergehen ließ, und erst im Jahr
1890 entstand dort die Prinzregentenstra-
ße. Die nachfolgend errichteten, repräsen-
tativen Bauten schufen dann eine klar
definierte Grenze. Der südliche Teil des
Englischen Gartens heißt Am Hirschanger
mit Bezug auf die Tiere, die der Adel dort
zu jagen pflegte, ähnlich dem Hirschgarten
in Nymphenburg, wobei „Anger“ für
„Wiese“ steht. Er umfasst 130 Hektar. Von
Süden nach Norden folgend, finden sich
folgende Bauten im Englischen Garten: ➔ Gleich östlich der Eisbachwelle, an der ➔ Bei dem künstlichen Wasserfall über-
Ecke Prinzregentenstraße/Lerchenfeld- spannt eine romantische Brücke den
straße, befindet sich ein Denkmal für Schwabinger Bach.
Rumford (Rumfordstraße von 1865).
Unter anderem lesen wir: „Lustwanderer ➔ Einen Monopteros gibt es in zahlreichen
steh! Dank staerket den Genuss. Ein Parkanlagen aus jener Zeit, er war da-
schoepherischer Wink Carl Theodors, mals eine architektonische Modeerschei-
vom Menschenfreund Rumford mit Geis- nung, die sich an antiken griechischen
tesgefuihl und Lieb' gefasst, hat diese Vorbildern orientierte. Es war dies die
ehemals oede Gegend in das, was du nun Zeit des Klassizismus, in der man gerne
um dich siehst, veredelt.“ Dagegen kann in die ferne, antike Vergangenheit
man nun wirklich nichts einwenden. zurückgriff. Ein Monopteros ist ein
Rundtempel, dessen Dach von Säulen
➔ Auf einer erst im Jahr 1969 angelegten getragen wird, in unserem Fall von zehn
idyllischen Insel im Schwabinger Bach Säulen. König Ludwig I. (1786–1868,
steht seit 1972 das Japanische Teehaus Ludwigstraße von 1822) ließ ihn 1836
Kanshoan, in dem traditionelle japani- bis 1837 zu Ehren von Kurfürst Karl
➔ Haus der Kunst an der Prinzregenten- sche Teezeremonien gezeigt werden, die Theodor (1724–1799, die Karl-Theo-
straße 1. Der Freistaat Bayern stellte allgemein zugänglich sind. Anlass der dor-Straße von 1893 ist NICHT nach
1933 das Gelände zum Bau des Hauses Errichtung waren die Olympischen ihm benannt) auf einem 15 Meter ho-
der Deutschen Kunst zur Verfügung und Sommerspiele 1972. Im selben Jahr hen Hügel nach Plänen von Leo von
Adolf Hitler legte am 15. Oktober 1933 fanden die Olympischen Winterspiele im Klenze (1784–1864, Klenzestraße von
den Grundstein. Finanziert von der japanischen Sapporo, der Partnerstadt 1830) und durch Carl August Sckell
deutsche Großindustrie und fertigge- Münchens seit 1972, statt (Sapporo- (1793–1840, Sckellstraße von 1876)
stellt im Sommer 1937, fanden in dieser bogen von 1971). errichten. Dieser Hügel enthält ein Fun-
„Akropolis des Dritten Reiches“ bis 1944 dament aus Ziegeln, das man erst nach
die alljährlichen „Großen Deutschen Ende der Arbeiten mit Erde aufschütte-
Kunstausstellungen“ statt. Im Krieg te, weswegen sich seitdem eine fantas-
durch Netze als Wald getarnt und daher tische Aussicht auf die Silhouette
unzerstört geblieben, richtete sich 1945 Münchens bietet. ➔
ein Offiziersklub der siegreichen US-
Armee ein. Seit 1950 finden hier wieder
Ausstellungen statt, nunmehr aber
nicht mehr nur deutscher, sondern auch
internationaler Künstler.
➔ Sie ist zwar kein Gebäude, soll aber als
international bekannte Sehenswürdig-
keit nicht unerwähnt bleiben: die
Eisbachwelle mit ihre Surfern und seit
einigen Jahren auch Surferinnen.
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