Page 28 - Taxikurier November 2023
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NACHLESE


            ➔ DAS WAR DIE WIESN 2023!



           Es war eine Rekordveranstaltung. Zum drit-  Vor allem in den Biergärten war stets rege   Erfreulich ist, dass auch das Kreisverwal-
           ten Mal in der Geschichte des Oktoberfes-  Nachfrage nach freien Plätzen. Dabei zeich-  tungsreferat und die Verkehrspolizei wäh-
           tes wurde die 7 Millionen Besuchermarke   nete sich ab, dass die Nachfrage nach   rend des Oktoberfestes durch zahlreiche
           geknackt. Dies gelang bisher nur in den   nicht-alkoholischen Getränken bedeutend   Kontrollen versucht hat, für Ordnung zu
           Jahren 1984 und 1985 als es 7,0 bzw. 7,1   größer war als im vergangenen Jahr und   sorgen im Mietwagengewerbe und auch im
           Millionen Besucher waren. 2023 zählte man  zugleich stellte das Polizeipräsidium Mün-  Taxigewerbe. Schwarze Schafe gibt es in je-
           nun 7,2 Millionen Besucher, wobei aber zu   chen fest, dass 40 % weniger als in 2022    der Branche und während des Oktoberfestes
           berücksichtigen ist, dass das Fest in die-  in die Ausnüchterungszelle mussten. Auch   sind es offenbar etwas mehr als an anderen
           sem Jahr zwei Tage länger gedauert hat als   die Straftaten auf und rund um die Wiesn   Tagen. Spitzenreiter bei den Beschwerden
           üblich. Diese Zahlen hatten sich bereits bei   gingen insgesamt zurück, wobei immer   waren Fahrtverweigerungen und Fahrpreis-
           der Pressekonferenz zur Wiesn-Halbzeit ab-  noch ein Drittel aller Delikte Betäubungs-  überforderungen. Besondere Beliebtheit er-
           gezeichnet und am letzten Wiesn Tag zog   mittelkriminalität darstellt. Überwiegend   lebte wieder die Oide Wiesn, wo alles etwas
           die Festleitung dann die Bilanz und stellte   Cannabis aber auch in 40 % der Fällen   ruhiger und beschaulicher zugeht als auf
           fest, dass es eine Rekord-Wiesn war. Auch     wurde Kokain gefunden. Der Rest setzt    dem Hauptteil, der sich immer mehr zur
           beim Konsum von Essen und Trinken gab es   sich  zusammen aus Körperverletzungen,   Ballermann-Veranstaltung entwickelt. Viele
           einen Anstieg von etwa 15 % zu verzeich-  Schlägereien und Taschendiebstählen.   echte Münchner sind deshalb traurig, dass
           nen. Auch in diesem Jahr kamen wieder                               es in 2024 keine Oide Wiesn geben kann,
           mehr als 80 % der Besucher aus oder aus   Interessant sind auch die Zahlen der   weil im nächsten Jahr auf der Südfläche
           dem direkten Umfeld der Bayerischen Lan-  Verkehrs polizei. 23 alkoholbedingte Unfälle   der Theresienwiese das Zentrallandwirt-
           deshauptstadt München. Bei den Touristen   musste die Polizei aufnehmen und damit   schaftsfest stattfindet, welches jetzt wäh-
           dominierten wie seit jeher Italien, Frank-  deutlich weniger als im Vorjahr. 258 Ver-  rend der Pandemie einmal entfallen musste.
           reich aber auch die USA und Neuseeland.   kehrsteilnehmer mussten ihren Führer-  Mit der Wiesn ist es wie mit einem Urlaub.
           Aufgrund von 17 Sonnentagen waren in   schein abgeben aufgrund alkoholisierten   Man freut sich das ganze Jahr, dass es los-
           diesem Jahr nicht nur die Wirte, sondern   Fahrens. 219 Mal wurden E-Scooter-Fahrer   geht und wenn man die ersten paar Tage
           auch die Schausteller sehr zufrieden, denn   mit  Promille erwischt und bestraft.   hinter sich hat, zählt man schon wieder
           viele Besucher nutzten das schöne Wetter     Insgesamt durften die Abschleppdienste   rückwärts, wie lange es noch dauert und
           und schlenderten über das Festgelände.  828 falsch geparkte Fahrzeuge entfernen.   trotzdem blickt jeder schon mit Freude auf
                                             Eine Großzahl davon parkte auf Taxistand-  den September 2024, bis es wieder heißt
                                             plätzen und behinderte die Münchner Taxi-  O’zapft is! Auf gehts zur Wiesn! (TK)
                                             fahrer. Für das Taxigewerbe war das hervor-
                                             ragende Herbstwetter nicht von  Vorteil,
                                               besonders tagsüber gingen viele Besucher
                                             gerne zu Fuß anstatt mit dem Taxi zum
                                               Oktoberfest zu fahren. In den Nachtstun-
                                             den war die Nachfrage nach Taxis so groß
                                             wie eh und je. Leider musste man auch in
                                             diesem Jahr wieder feststellen, dass die
                                             Anzahl der Plattform-vermittelten Mietwa-
                                             genfahrzeuge abermals zugenommen hat,
                                             vor allem war vermehrt festzustellen, dass
                                             sich Mietwagenfahrzeuge rund um das Fest-
                                             gelände bereitstellen und Einsteiger fahren
                                             und damit gegen mehrere Vorschriften
                                               verstoßen.


















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