Page 37 - Taxikurier Februar 2024
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Die Karlstadt
Das unbedeutende Dorf Neuhausen stand hofbaumeister Joseph Effner (1687–1745,
zu Beginn des 18. Jahrhunderts kurz davor, Effnerstraße von 1907, Effnerplatz von
abgerissen und im großen Stil neu aufge- 1931), der allerdings nicht weit kam, denn
baut zu werden. Der bayerische Kurfürst der Österreichische Erbfolgekrieg (1740–
Karl I. Albrecht (1697–1745), der seit 1741 1748) und die Erhebung des Kurfürsten
auch deutscher König und seit 1742 als zum König und Kaiser führten zur üblichen
Kaiser Karl VII. über das Heiligen Römi- Ebbe in der bayerischen Staatskasse oder
schen Reich Deutscher Nation herrschte, treffender ausgedrückt: zur üblichen tota-
dachte und plante im großen Stil, um sich len Verschuldung. Mit dem frühen Tod des
selbst noch rechtzeitig vor seinem Tod un- Herrschers am 20. Januar 1745 und Effners
sterblich zu machen, wie so viele Herrscher Ableben kurz darauf am 23. Februar 1745
vor und nach ihm auch. Ausgehend von wurden auch die Planungen zur barocken
Schloss Nymphenburg, ließ er in den Jah- Karlstadt zu Grabe getragen. Nach Karl
ren 1728 bis 1730 den 1.500 Meter langen Albrecht ist in München zwar keine Straße
Schlosskanal anlegen, der die mittlere benannt, sehr wohl aber ausgerechnet in
Achse der nördlich und südlich symmet- Neuhausen, dem Dorf, das er plattmachen
risch dazu anzulegenden „Karlstadt“ nach wollte, seit 1984 der Karl-Albrecht-Hof
französischen Vorbild werden sollte. Mit zwischen der Nymphenburger Straße 154
den Planungen zur Karlstadt beauftragte und der Leonrodstraße 10 mit einer
der Kurfürst im Jahr 1726 seinen Ober- Karl-Albrecht-Säule.
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