Page 33 - Taxikurier Februar 2024
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dieser Einheit, und im Februar 1916 hielten die Soldaten – ent-
sprechend der aktuellen, offensichtlich trotz allem lustigen Jahres- WICHTIGE INFORMATIONEN
zeit – die Faschingsausgabe mit dem Titel „Der Stacheldraht“ in
Händen. Als Erscheinungsort wurden „die Vogesen“ angegeben, wo
sich der Verband gerade befand. ➔ AUS DEM POLIZEIBERICHT
Später, am 22. Juni 1933, erhielt die Vogesenstraße in Trudering
ihren Namen mit der kriegerischen Erklärung: „Grenzgebirge west-
lich des Rheins. Gefechte in den Vogesen: 5.- 22.8.1914, dabei Staatsschutzrelevantes Delikt (Neuperlach)
3. und 10. Bayerische Reserve-Brigade, Bayerische Ersatz-Division
12, Bayerische Landwehr-Brigade. Kämpfe in den Vogesen Am Samstag, 02.12.2023, gegen 14.30 Uhr, kam es am Taxi-
1914/18, dabei 8., 30. und 39. stand vor einem Einkaufszentrum (Thomas-Dehler-Straße ⁄
Hanns-Seidel-Platz) zu einer Beleidigung eines 47-jährigen
Bayerische Reserve-Division, 6. Bayerische Landwehr-Division.“ Taxifahrers mit Wohnsitz in München. Dieser wurde von einer
Nach dem Zweiten Weltkrieg entmilitarisierte der Stadtrat am oben bislang unbekannten männlichen Person ausländerfeindlich
genannten 14. Januar 1947 diese Erläuterung zu: „Grenzgebirge beleidigt. Zudem versuchte die Person vom Taxifahrer mittels
westlich des Rheins.“ eines Mobiltelefons Lichtbilder zu fertigen, woraufhin es zu
einem Gerangel um das Mobiltelefon kam. Im weiteren Verlauf
wurde der 47-Jährige von der männlichen Person mehrmals
„Der Stacheldraht“ tätlich angegriffen. Hierdurch wurde der 47-Jährige verletzt.
Nach der Tat entfernte sich der bislang unbekannte Täter.
Die in der Faschingsausgabe dargestellten Personen waren
meist maskiert, und zwar zum Schutz gegen Giftgas. Einige Stunden nach dem Vorfall erstattete der Taxifahrer An-
Die Redaktion ließ eingangs gut gelaunt verlauten: zeige bei der Polizeiinspektion 24 (Perlach). Das Kommissariat
„Wir, die wir in vorderster Kampflinie stehen und jederzeit 44 (Staatsschutzdelikte) hat die weiteren Ermittlungen über-
bereit sind, hinter die Worte die Tat zu setzen, glauben, nommen.
die moralische Berechtigung zu haben, die Schelmenklappe
des Humors auch unter den jetzigen Verhältnissen zur
Faschings zeit lauter als sonst zum Klingen bringen zu dürfen. Der Täter wurde wie folgt beschrieben:
Daher soll unser ,Drahtverhau’ angetan mit dem Mäntelchen Männlich, ca. 40-50 Jahre alt, 170 cm groß, athletisch wirken-
des Faschings, diesmal durch die Schützengräben flattern und der Körperbau, helle Hautfarbe, sprach mit niederbayerischem
die Pestilenz der Langeweile, diesem widerwärtigsten Feind im Dialekt; bekleidet mit schwarzer Mütze, Brille, schwarzer Weste,
zermürbenden, jeden Tag Menschenopfer fordernden Stellungs- grüner Hose, grauem Pullover
krieg, vertreiben helfen.“
Zeugenaufruf:
Anschließend erfuhr die Stimmung im Schützengraben durch
folgendes Stück goldenen Humors Auflockerung: Wer hat im Zeitraum am Samstag, 02.12.2023, zwischen
14.30 Uhr und 15.40 Uhr, im Bereich der Haltestelle Thomas-
Dehler-Straße 10 Ecke Hanns-Seidel-Platz (Ramersdorf-Perlach)
„Von Graben zu Graben mit bösem Zischen ⁄ Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem
die Bomben und Handgranaten wischen. ⁄ Vorfall stehen könnten?
Ein Bersten und Krachen! ⁄
Wie hohles, zerspringendes Lachen ⁄ Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden
Maschinengewehr-Tack-Tack ⁄ ge beten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat
Dazwischen an Stahlschild und Sack. ⁄ 44, Tel. (089) 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle
Raketen beleuchten den Drahtverhau fahl ⁄ in Verbindung zu setzen.
Hei, was für ein lustiger Karneval! ⁄
Die Gasschutzmaske am Hals unser Narrenvisier. ⁄
Als klatschende Pritsche die Handgranate schwingen wir. ⁄
Die bunten Schelme dort drüben im Graben ⁄
Sie sollen auch vom Fasching was haben. ⁄
Und werfen sie eine, so werfen wir drei. ⁄
Wir haben es ja, was ist dabei? ⁄
Noch nie war so billig Konfettipapier ⁄
Wie heuer bei uns im Vogesenrevier. ⁄
Hei, Karneval ist’s! Fort, Heimwehschmachten! ⁄ Wir danken der Pressestelle des Polizeipräsidiums München
Wir haben gelernt: das Leben verachten.“ für die zur Verfügung gestellten Textvorlagen.
(Quelle: „Drahtverhau” aus der Schützengraben-Zeitung)
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