Page 27 - Taxikurier Juli 2024
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geschrieben. Dann müssten in München Sendling-Westpark doch noch aufgewacht. digt hätten! Aber da hätte man rechtzeitig
eigentlich hunderttausende Zombies her- Sie rechnen laut Merkur vom 3. Juni neuer- aus der ideologisch verklärten Märchenwelt
umstolpern, die an wesentlich stärker dings mit „verstärkt auftretenden Stau- kommen müssen, anstatt bar jeglicher
belasteten Straßen leben, z.B. in ihrer un- ereignissen”, die sich auch auf angrenzen- Sach- und Fachkenntnis andere über den
mittelbaren Nachbarschaft an der Belgrad- de Straßen und den dortigen ÖPNV richtigen Weg zum Glück zu belehren.
oder Leopoldstraße. Aber eines hat Frau auswirken könnten. Nein, liebe Leute, sie Bemerkenswert ist auch, dass die Busse,
Antragstellerin erreicht: Aufmerksamkeit! „könnten” es nicht, sie tun es! Und mithil- die ja durch die Trambahn ersetzt werden
Vielleicht verschwinden ihre Probleme fe verstärkt auftretender Denkvorgänge sollen, jetzt wieder der „umweltfreundliche
damit plötzlich ganz von alleine. hätte man auch ganz ohne Schützenhilfe ÖPNV” sind – wozu, ganz nebenbei be-
der SWM von ganz alleine darauf kommen merkt, das Taxi auch gehört. Aber wen in-
können. Auch die SPD im BA ist durch die teressiert das schon. Fazit: wir Autofahrer
FÜRSTENRIEDER STRASSE unerwartet eingetretene Realität mehrere sind schuld an diesem Stau. Das ist unge-
Jahre zu spät aus dem Wachkoma geholt fähr so zynisch, wie der (aber gute) Witz,
Das erwartete Chaos wegen der Vorarbeiten worden und teilte offensichtlich überrascht wo der Mann am oberen Treppenabsatz
für die Westtangente, derzeit nur zwischen mit, man habe am 15. Mai gegen 8.30 Uhr seiner Frau einen Stoß verpasst und ihr
Lindauer Autobahn und der Landsberger auf dem 600 Meter langen Teilstück von hinterher ruft „geh, Oide, was rennst denn
Straße, ist eingetreten. Und das sind, wie der Meier-Helmbrecht-Straße zur A 96 a so?”.
gesagt, nur die Vorarbeiten, auf einem Teil- sechs (!) im Stau steckende Busse gezählt.
stück! Die Brücke über die A 96 muss kom- Wer hätte das gedacht? Deshalb, so die Nein, Freunde der leichten Kirchenmusik,
plett abgerissen und neu gebaut werden, SPD, müsse hier eine eigene Busspur ge- es ist nicht mehr lustig, wenn vollkommen
weil die alte unter den schweren Tram- schaffen werden, denn es könne nicht an- unfähige Leute ohne die geringste Ahnung
bahnzügen zusammenbrechen würde, und gehen, dass Münchner, „die den umwelt- von verkehrlichen Zusammenhängen solche
etliche Leitungen für Strom, Gas, Zu- und freundlichen ÖPNV nutzen, einen massiven irrwitzigen Dinge beschließen dürfen und
Abwasser, Telefon oder was-auch-immer Zeitverlust erleiden durch den Individual- uns im Vorfeld bezüglich der Kosten auch
müssen verlegt werden. Im nördlichen und verkehr, der gerade diesen Stau erzeugt”. noch dermaßen die Hucke volllügen, dass
besonders engen Teil der Wotanstraße Pinocchio davon eine 100 Kilometer lange
wird's noch lustiger werden. Bis auf der Ruhig, Schrotti, ruhig … tief durchat- Nase bekommen würde. Ein Dreijähriger,
ganzen Strecke zwischen Ratzinger- und men … Da haut’s einem doch den Draht der unbeaufsichtigt mit einer scharfen
Romanplatz statt der jahrzehntelang be- aus der Mütze! Jetzt sind also die Autofah- Handgranate spielen darf, ist harmlos ge-
währten Busse wirklich Trambahnen fahren rer inclusive aller Berufskraftfahrer (also gen diese selbsternannten, heilsbringenden
wird es noch sehr, sehr lange dauern. z.B. wir) schuld an den Staus? Haben wir „Verkehrsexperten”!
uns diesen Tangenten-Mist ausgedacht?
Mal schauen, was zuerst fertig ist: die Behaupten wir, dass Trambahnen besser
2. Stammstrecke oder die Westtangente? seien als E-Busse? Haben wir darum gebet- SUPERBLOCKS
telt, dass uns von drei Fahrspuren pro Rich-
Aber jetzt, wo das erste Chaos angerichtet tung zwei genommen werden? Haben wir Ein Glücksgefühl der Sonderklasse hat der
ist, quasi die Vorspeise, fallen die Tangen- etwa den Trambahngurus verboten, recht- Schreiber im Frühjahr 1985 mit knapp
ten-Befürworter aus dem Tiefschlaf. Nach- zeitig die Denkmaschine anzuwerfen und 26 Jahren empfunden, als er seine zweite
dem die Stadtwerke (SWM) im Merkur vom genau das vorauszusehen, was jetzt ein- eigene Wohnung endlich mitten in der
24. Mai warnten, dass die Fürstenrieder getreten ist? Bestimmt hätte es bei den Stadt gefunden hat. Im 6. Stock direkt
Straße nicht mehr als Nord-Süd-Achse für SWM und ihrer Tochter MVG, wenn man uns über dem Taxistand „Reichenbach”, mit
den Durchgangsverkehr geeignet sei und schon nicht fragt und den Taxikurier nicht dem Blick nach links zum Viktualienmarkt
man mit Umwegen und Staus zu rechnen liest, genügend Leute gegeben, die exakt und nach rechts, bei Föhn, zu den Alpen.
habe (ach was?), sind die Grünen im BA das jetzt eingetretene Szenario angekün- Zur zunächst noch sehr günstigen Miete
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