Page 27 - Taxikurier August 2020

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➔ BELLA MONACO

Ist München wirklich die nördlichste Stadt Italiens?
Meteorologen sind in dieser Frage geteilter Meinung.
Auf den Blickwinkel kommt es an.

Wenn man die Anzahl der Sommertage (ab 25 Grad Celsius) be-
trachtet, liegt München statistisch nur im Mittelfeld. Die Landes-
hauptstadt ist mit 46 Sommertagen recht weit abgeschlagen vom
Rekordhalter Karlsruhe mit 68 Sommertagen. Die Durchschnitts-
temperatur liegt bei 13 Grad, im Sommer steigt der Mittelwert
auf 23 Grad im Juli. Werte von über 30 Grad sind allerdings auch
möglich. Das niedrigste mittlere Temperaturmaximum liegt mit
1,4 Grad im Januar, nachts herrschen durchschnittlich Minustem-
peraturen bis –4,2 Grad. Die jährliche Niederschlagsmenge ist in
München höher als in den anderen deutschen Metropolen. Der
Deutsche Wetterdienst weist von 1981 bis 2010 einen jährlichen
Mittelwert von 944 Millimetern aus. Berlin kommt auf knapp
600 Millimeter, Frankfurt auf 629, Köln auf etwa 830, selbst in
Hamburg, wo oft vom Schmuddelwetter gesprochen wird, summiert
sich der Regen pro Jahr „nur“ auf etwa 800 Millimeter.

Das Gefühl, Italien näher zu sein als andere Städte, ist wohl der
Vielzahl an Sonnenstunden geschuldet und dieses Gefühl trügt
nicht. Immerhin dürfen sich die Münchner im nationalen Vergleich
von der Sonne verwöhnt fühlen. 1.777 Sonnenstunden pro Jahr
weist die Wetterdienst-Statistik aus. Nur Karlsruhe läuft der baye-
rischen Landeshauptstadt mit 1805 Stunden hier den Rang ab.
Die norditalienische Metropole Mailand ist mit 1860 Sonnenstun-
den nicht viel sonnenverwöhnter als München. Als europäischer
Rekordhalter gilt die andalusische Hauptstadt Sevilla mit rund
3.000 Sonnenstunden. (BH)

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