Page 30 - Taxikurier August 2020
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➔ SCHROTTIS WELT
Coole Straßen Leitungen sowie alle paar Meter eine Art regentenplatz 16 ⁄ II in einer Wohnung mit
Straßen-Duschen, die den feinen Sprüh- neun Zimmern und 300 Quadratmetern
Nein, es geht nicht um die im letzten Heft nebel insbesondere in unseren Fußgänger- Wohnfläche. Die Baukosten für das Haus
hier kurz erwähnten Fernkälteleitungen, zonen verteilen sollen. Ein ähnlicher der (Deutschen) Kunst wurden übrigens
sondern um eine Idee der Fraktionsgemein- Antrag der CSU aus dem letzten Jahr wurde ursprünglich mit fünf Millionen Reichsmark
schaft ÖDP ⁄ Freie Wähler im Münchner vom Baureferat zwar abgelehnt, da die veranschlagt und beliefen sich letztendlich
Stadtrat. Die hat nämlich Mitte Juni dazu stark frequentierten Fußgängerzonen keine doch auf 12 Millionen. Kommt uns das
einen Antrag eingereicht, wonach Mün- weiteren Baumaßnahmen vertrügen (unsere irgendwie bekannt vor? Aber weiter: im
chen, dem Beispiel der Stadt Wien folgend, Straßen für jeden beliebigen Mist seltsa- Bayerischen Wirtschaftsministerium (Haus-
an heißen Sommertagen die Straßen mit merweise schon), aber zwischenzeitlich nummer 28) residiert seit Ende 2018
aufgesprühtem Wasser kühlen solle. Dies werden wir in München ja grün-rot regiert. Hubert „Opfesoft“ Aiwanger, der aus Angst
könne eine Verringerung der Temperaturen Und da könnte es sein, dass auch z. B. die vor dem pandemischen Virus ohne Abspra-
um bis zu fünf Grad Celsius bewirken. Aber Neuhauser Straße es plötzlich doch ver- che mit dem eigentlich zuständigen Ge-
das klappt natürlich nur, wenn man der trägt. sundheitsministerium mal schnell 90.000
Sache einen Namen in perfektem Denglisch Wischmopps und 10.000 Matratzen gekauft
(s. Überschrift) gibt. (Eine Entscheidung lag bis Redaktions- hat, welche jetzt alle neben ihrem Ein-
schluss noch nicht vor). kaufspreis auch noch sinnlose Lagerkosten
Jetzt ist das keine ganz so neue Idee; der verursachen, anstatt in Hubsis Feldlazaret-
Schreiber (Baujahr 1959) erinnert sich ten gebraucht zu werden. Über den Frie-
dunkel an seine Kindertage, als an beson- Prinzregentenstraße densengel kommen wir bei der Hausnum-
ders heißen Tagen schon mal ein Spritz- mer 60 zum Kunstmuseum „Villa Stuck“,
wagen der Stadtwerke den Staub von den Was verdanken wir dieser dem Prinzregen- dem ehemaligen Wohnhaus des Malers
Straßen wusch, was nebenbei für uns Kin- ten Luitpold von Bayern (Amtszeit 1886– Franz von Stuck. Und gleich nach der
der immer eine besondere (und abkühlen- 1912) gewidmeten Straße nicht alles! Trogerstraße finden wir die Hausnummer
de) Attraktion darstellte. Aber in Wien, wo Gleich zu Anfang finden wir das Haus der 70, wo sich bis vor kurzem noch eine Filia-
letztes Jahr an einigen Straßen damit be- Kunst, das bei seiner Fertigstellung 1937 le der Deutschen Bank befand. Genau in
gonnen wurde, und nach dem genannten noch „Haus der Deutschen Kunst“ hieß. dieser Bankfiliale fand am 4. August 1971
Antrag auch in München, kommt bzw. käme Am 15. Oktober 1933 hatte Adolf H., Sohn Deutschlands erster Bankraub mit Geisel-
so eine altmodische Methode selbstver- des Zollbeamten Alois Hitler (unehelich nahme statt, bei dem die damalige (bis
ständlich nicht in Frage, ist doch ein geborener Schicklgruber) dort den Grund- 1975) „Münchner Stadtpolizei“ – gelinde
Spritzwagen ein motorbetriebenes Fahrzeug stein gelegt und hätte zu dieser Verrich- gesagt – keinen guten Eindruck machte. Es
und damit mega-pfui! Da geht man dann tung eigentlich auch zu Fuß gehen können. gab keine ausgebildeten Scharfschützen,
schon lieber in die Vollen und installiert Schließlich wohnte er da schon am Prinz- keine Handfunkgeräte vor Ort und keinerlei
Stimmer 56x60_neu:60-Jahre 19.05.2011
Strategie für den Umgang mit einer solchen
Situation. Dafür aber Kompetenzstreitigkei-
ten, ob die Staatsanwaltschaft oder die
Verkehrmedizinische Stimmer & Sohn GmbH Polizeiführung die Einsatzleitung überneh-
Untersuchungen in Schwabing Lindberghstraße 20 · 80939 München men sollte. Bei einer unglaublich dilettan-
Annahme 089/34 84 40 · Büro 089/321 99 29-3 tischen Befreiungsaktion kam neben einem
Dr. Josef Venczel und Dr. Marta Venczel der beiden Täter (Georg Rammelmayr) auch
Betriebsärzte 60 Taxi- die Geisel Ingrid Reppel ums Leben, weil
. Jahre
Adelheidstr. 23 80798 München werkstätte einer der beteiligten Polizisten erst zu feu-
ern begann, als R. bereits neben der Geisel
Tel: 089 - 27 29 460 im Fluchtfahrzeug saß. Zuvor hätte er acht
Handy: 0172 - 89 16 575 Sekunden lang, alleine auf dem Weg von
Alle med. Untersuchungen für • Unfallinstandsetzung
Ersterwerb oder Verlängerung des der Bank bis zum Fluchtwagen gehend,
Führerscheins für Berufsfahrer • Kfz-Reparaturwerkstätte eine perfekte Zielscheibe abgegeben. Der
(Taxi, LKW, Bus etc. ) Schreiber konnte vor zwei Jahren bei einer
Um telefonische Vereinbarung wird • spontane Hilfe Führung durch das Kriminalmuseum (Ett-
gebeten straße – nur auf Anmeldung) einige origi-
nale Utensilien der Geiselnehmer selbst in
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