Page 20 - Taxikurier November 2021
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Fotos: atelier-tacke.de
MUSEEN IN MÜNCHEN
➔ MVG-MUSEUM
Die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) ist eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke München (SWM),
Europas größtem Stadtwerk, und hat seit 2002 die Verantwortung für U-Bahn, Bus und Tram in der Landeshauptstadt.
Wenn der Besucher die große Halle des konnten sich die Münchner nicht anfreun-
Museums betritt, erstaunt die von außen den. Der erste Busunternehmer ging bereits
so nicht wirkende Größe. Auf mehr als nach wenigen Monaten 1900 in Konkurs.
5.000 qm werden 25 historische Straßen- 1910 wurden dann Busse von der Königli-
bahnen, Busse und Arbeitsfahrzeuge ge- chen Oberpostdirektion betrieben, deren
zeigt. Eine Vitrine links neben dem Ein- Betrieb aber wegen des 1. Weltkrieges und
gangsportal zeigt in beeindruckender Weise der daraus resultierenden Benzinknappheit
an einem Modell, die Dimensionen des eingestellt werden musste. Erst nach 1945
gesamten Areals. begann der Siegeszug der Busse. Innerhalb
von zehn Jahren entwickelte sich ein Bus-
netz mit stetig steigenden Fahrgastzahlen.
Geschichte des Busverkehrs 1957 konnten sie mehr als 42 Millionen
Fahrgäste befördern. Erste Busse mit Auto-
Wendet man sich zuerst der rechten Seite matikgetriebe ließen auch für die Fahrer
der Halle zu, wird auf die Geschichte des die Fahrt durch den wachsenden Großstadt-
Busverkehrs in München eingegangen. verkehr einfacher werden.
Die Geschichte des Öffentlichen Personen- Auf großen Schautafeln wird dem Besucher
nahverkehrs in München ist mehr als die Entwicklung des Busverkehrs verdeut- Ein besonderer Ausstellungpunkt ist die
130 Jahre alt. In einer so langen Zeit sam- licht. Dabei ist bemerkenswert, dass in den Würdigung des sogenannten NEOPLAN-
melten sich an verschiedenen Orten der ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts Gelenkbusses. Die Firma NEOPLAN war 1986
Stadt immer mehr historische Fahrzeuge an, die Tram das Verkehrsmittel im sich ent- die einzige Firma, die auf die Anfrage der
sodass zum Anfang des neuen Jahrtausends wickelnden ÖPNV war. Busse hatten es sehr Münchner Verkehrsbetriebe nach einem
die Idee Gestalt annahm, eine Ausstellung schwer. Die neuen Busse wurden von den viertürigen, mit Rollstuhllift und Rußfilter
zusammenzutragen, die in anspruchsvoller Bürgern wegen des Lärms als störend emp- versehenen Gelenkbus ein Angebot machen
Weise dem interessierten Publikum histori- funden. Die Fahrzeuge fuhren bis zu 15 km ⁄ h konnte. So rollte im April 1987 der welt-
sche und technische Entwicklungen des und mit den Verbrennungsmotoren, die für weit erste Niederflurgelenkbus durch
Münchener ÖPNV präsentiert. die Menschen noch sehr ungewohnt waren, München.
Am 23. Oktober 2007 wurde das neue
MVG Museum in der Ständlerstraße 20
ein geweiht.
Mit dem Gelände in der Ständlerstraße wur-
de das MVG Museum in einem wirklich tram-
bahnhistorischen Gebäude untergebracht,
nämlich in der 1918 als Kriegsmetallwerk
erbauten und unter Denkmalschutz stehen-
den Trambahn-Hauptwerkstätte in der
Ständlerstraße in Ramersdorf. Zwei Hallen-
gleise ermöglichen den Anschluss an das
Trambahnnetz in München. Damit können
die einsatzfähigen Museumsfahrzeuge die
Halle jederzeit verlassen. Die unmittelbare
Nachbarschaft zu der noch in Betrieb be-
findlichen Trambahn-Hauptwerkstätte ist
für den Unterhalt der Museumsfahrzeuge
von großem Vorteil.
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