Page 28 - Taxikurier April 2024
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le und bucklige Pisten, aber auch wir Be- könne, so die SWM, rechtskräftiges Bau- wache”), nach ihrer Fertigstellung und den
rufskraftfahrer wollen und müssen unseren recht vorliegen. Wenn nicht … ja, wenn jahrelangen Umbaumaßnahmen, sagen wir
Arbeitsplatz, also die Fahrspuren, behal- nicht noch Anwohnerklagen mit aufschie- mal, ein bisserl misslungen ist. Wer ganz
ten. An Werktagen ist wegen der vielen bender Wirkung dazwischenkommen, die vorne, also bei der Fahrertüre, aussteigt,
Lieferfahrzeuge in zweiter Reihe die Straße die ganze Sache nochmals deutlich verzö- findet sich auf einem ca. 40 Zentimeter
faktisch ohnehin nur einspurig, was sie gern würden. Absolut albern, weil solche „breiten” Gehwegstück wieder, neben dem
nach den jahrelangen Planungen der Stadt Klagen jetzt schon so sicher sind wie das der üppige Radweg vorbeiführt. Ein Schritt
nun aber auch offiziell werden soll. Aller- Amen in der Kirche! Die ÖDP im Bogenhau- mehr, und man wird von einem der für ihre
dings hat OB Dieter Reiter die Sache An- sener Bezirksausschuss brillierte derweil Friedfertigkeit bekannten Münchner Radfah-
fang Februar, natürlich sehr zum Unmut der mit dem Vorschlag, die Stadt möge Tram- rern (natürlich nicht alle) z’ammgstangelt.
Autogegner, vorläufig auf Eis gelegt und bahnzüge mit zwei Führerständen anschaf- Erst kürzlich bekam der liebe Schrotti von
das städtische Mobilitätsreferat zu weite- fen, die den Abzweig rückwärts wieder aus- einem noch lieberen Busfahrer beim Aus-
ren Abklärungen mit den Einzelhandelsver- fahren können und somit die Wendeschleife steigen den Warnhinweis „Achtung, Radler!”.
tretern und Berufsverbänden (Handwerks- am Johanneskirchner Bahnhof überflüssig Diagonal gegenüber, also Lindwurm Anfang
kammer usw.) verdonnert. Und tatsächlich machen würden. Ein Vorschlag, der ebenso auswärts vor der Matthäuskirche, findet man
wird eine einspurige Straße zwangsläufig lustig wie überflüssig ist, da nämlich alle nach der finalen Neugestaltung eine denk-
„nullspurig”, wenn ein Lieferant seinen (!) Trambahnen mithilfe eines kleinen bar knapp überdachte Bushaltestelle mit
LKW zum Abladen hinstellen muss – oder Not-Führerstandes, abgedeckt bei der hin- gerade einmal vier Sitzplätzen vor, die über
ein Taxler auf seinen Fahrgast wartet. Aber tersten Sitzreihe, ohnehin auch rückwärts keinerlei Beleuchtung verfügt. Wer (wie alt-
aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn gefahren werden können. Aber welche modisch!) nachts den ausgehängten Fahr-
Reiter kündigte gleichzeitig an: „Einen „Fachleute” lassen sich schon gerne von plan lesen will, sollte seine Taschenlampe
Stopp der Planung gibt es nicht” (Merkur Fakten irritieren? nicht zuhause vergessen haben.
vom 8.2.24).
Mitte Februar war auf der A 96 im Kreis Un-
ZUM SCHLUSS terallgäu ein Mann (40) mit seinem Liefer-
NORDTANGENTE wagen unterwegs, dessen rechte Seitentüre
A propos „Fachleute”: Bayerns Wirtschafts- komplett abmontiert war. Im Laderaum be-
Der geplante etwa 700 Meter lange Ab- und Energieminister Hubert Aiwanger droht fand sich ein zwischenzeitlich umgefallenes
zweig der Trambahnlinie von der Ecke Cosi- der Rauswurf aus dem Senat der renom- Fass mit Kleister, der auf die Fahrbahn
ma- ⁄ Johanneskirchner Straße zum dortigen mierten Max-Planck-Gesellschaft (MPG), tropfte. Damit dürfte endlich geklärt sein,
S-Bahnhof und zurück ist stark umstritten die für Wirtschaft und Wissenschaft eine warum die „Letzte Generation” ihre Klebe-
(Schrotti berichtete mehrmals) und liegt herausragende Bedeutung hat. Der Senat – aktionen für beendet erklärt hat!
jetzt bis mindestens Anfang 2025 auf Eis. also eine Art Aufsichtsrat – überwacht den
Die Stadtwerke München (SWM) hatten der Haushalt der MPG mit immerhin rund zwei Den Vogel des Monats schoss nach Schrot-
für die Genehmigung zuständigen Regie- Milliarden Euro und 24.000 Mitarbeitern. tis Meinung die Tierschutzorganisation
rung von Oberbayern (ROB) bekanntlich Doch unser Hubsi, der zuletzt gerne von „Peta” ab, die einen Freizeitpark in den
völlig unzureichende Planungsunterlagen Bauernprotest zu Bauernprotest tingelte, Niederlanden aufgefordert hat, das Verwen-
und ein komplett falsches Lärmgutachten hat sich in den letzten fünf Jahren seiner den von Tieren bei Karussells zu unterlas-
vorgelegt sowie den Antrag für die notwen- Mitgliedschaft noch bei keiner einzigen (!) sen. Und zwar auch – Achtung, jetzt
digen Baumfällungen bei der falschen Be- Sitzung des MPG- Senats sehen lassen. Es kommts – wenn es sich nur um Tiermotive
hörde gestellt, woraufhin die ROB schlicht gibt halt Wichtigeres. handelt. Das altehrwürdige (hölzerne)
(und pflichtgemäß) einen Ablehnungsbe- Schaukelpferd hätte damit ausgedient,
scheid erließ. Kurzum, die SWM teilten bald Der Schreiber ist, ehrlich zugegeben, denn, so der „Fachreferent für Tiere in der
darauf mit (Merkur vom 22.2.24), sie wür- manchmal auch mit der Konkurrenz aus Bus- Unterhaltungsbranche” bei der Organisa-
den voraussichtlich nicht gegen den Ableh- sen und Trambahnen unterwegs. Und so tion, auf diese Weise würden Menschen
nungsbescheid der ROB vorgehen und nun stellte er z.B. fest, dass die Bushaltestelle schon als Kinder lernen, unangemessen mit
„ihre ganze Kraft” in ein neues Planfest- vom 62er, stadteinwärts vor der Kreisspar- Tieren umzugehen. Kinder könnten (Merkur
stellungsverfahren stecken. Bis Ende 2024 kasse (Oberanger Ecke „An der Hauptfeuer- vom 16. Februar) „zum Beispiel in einem
Auto oder auf anderen Gegenständen
sitzen, aber nicht auf Tieren”.
Vermutlich werden diese Teilzeitdenker den
Kindern demnächst auch ihre innig gelieb-
ten Teddybären wegnehmen wollen. Und
wenn die hölzernen Karussell-Pferde durch
Sperrholz-Autos ersetzt werden, dann
kommt bestimmt die Abmahnabteilung der
DUH daher und weist dem Betreiber gegen
Gebührenrechnung und Unterlassungser-
klärung nach, dass dies Neuwagen sind und
er die Verbrauchswerte und die Emissionen
hätte angeben müssen.